Der Frühling ist da, das Wetter wird milder, also ab an die Fassade für den Außenputz und Außenanstrich. Aber vorher heißt es natürlich Abkleben. Auf was muss man bei Abklebearbeiten im Außenbereich besonders achten? Welche Klebebänder werden für welche Anwendung draußen eingesetzt? Und was sind die häufigsten Fehler beim Abkleben an der Fassade? Wir haben die wichtigsten Praxistipps zusammengefasst.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Wo es vor einigen Jahren nur eine relative kleine Auswahl an verschiedenen Klebebändern gab, gibt es heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Abklebebändern für verschiedenste Anwendungsbereiche. Neben dem klassischen Malerkrepp, Gewebeklebebändern für unterschiedliche Untergründe und PVC-Abdeckbändern, können Maler und Handwerker heute auch zwischen Washi-Tapes für die verschiedensten Anwendungen auswählen.
Einerseits ist das ein großer Fortschritt, da die Klebebänder so viel gezielter und effizienter eingesetzt werden können. Auf der anderen Seite kann man aber auch schnell den Überblick verlieren. Im Gespräch mit Anwendern stellen wir häufig fest, dass es gar nicht so einfach ist, aus der Fülle an Klebebändern das Richtige auszuwählen. Mit diesem Artikel wollen wir daher Licht ins Dunkel des „Abklebedschungels“ bringen.
Welche Klebebänder sind für den Außeneinsatz geeignet?
Grundsätzlich kann jedes Klebeband für kurze Zeit auch im Außenbereich eingesetzt werden. Für den längeren Einsatz von Klebeband an Außenfassaden, sollte allerdings auf explizit dafür geeignete Produkte gesetzt werden. Klebebänder sind draußen natürlichen Witterungsverhältnissen wie Sonne, Regen, Wind und auch Kälte ausgesetzt. UV-Beständigkeit, Hitzebeständigkeit und Wasserresistenz sind deshalb sehr wichtige Eigenschaften, um diesen äußeren Widrigkeiten standzuhalten. Darüber hinaus sind Klebebänder im Außenbereich auch größeren mechanischen Belastungen ausgesetzt als im Innenraum. Somit müssen sie zusätzlich eine höhere Klebkraft aufweisen,
Welches Band sich für Ihre Arbeiten im Außenbereich am besten eignen, entscheidet sich unter anderem nach Einsatzzeitraum, Untergrund und Art der Arbeiten. Wir stellen die gängigsten Klebebänder für den Außenbereich mit ihren Stärken und Schwächen vor.
Goldband im Außenbereich
Das Goldband hat sich längst zum Standard für sehr viele Abklebearbeiten in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen entwickelt. Es zählt zu den sogenannten Washi-Tapes oder auch FineLineTapes. Der extrem dünne aber dennoch sehr stabile Papierträger ermöglicht einfaches Abziehen bei gleichzeitig exakten Farbkanten. Im Außenbereich ist das Goldband für das Abkleben auf glatten und trockenen Untergründen geeignet. Es wird außen vor allem vor dem einfachen Lackieren und Streichen eingesetzt.
Aber Vorsicht – Goldband ist nicht gleich Goldband. Wie oben bereits beschrieben, sind Klebebänder im Außenbereich der Sonne und damit sowohl Hitze als auch UV-Strahlung ausgesetzt. Hitzebeständigkeit und vor allem UV-Beständigkeit werden im Außenbereich zu entscheidenden Merkmalen was die Qualität von Klebebändern angeht. Sehr günstige Produkte garantieren lediglich eine UV-Beständigkeit für wenige Tage oder Wochen. Qualitativ hochwertiges Goldband zeichnet sich durch eine UV-Beständigkeit von einem Monat bis hin zu mehreren Monaten aus. Durch die spezielle Oberflächenbeschichtung des Goldbands, wird außerdem das Durchdringen der Feuchtigkeit erschwert. Somit kann das Klebeband auch leichtem Regen und Tau für einen überschaubaren Zeitraum widerstehen, ist jedoch nicht komplett wasserresistent.
An seine Grenzen kommt das Goldband deshalb auch bei Mehrfachanstrichen und langen Standzeiten bei starkem Regen oder auch unbeständigem Wetter. In diesen Fällen kann es beim Abziehen einreißen. Auch beim Abkleben auf rauem Holz ist das Goldband weniger geeignet. Hier kann es leichter zum Hinterlaufen des Bandes mit Lack bzw. Farbe kommen. Trotz guter Klebkraft, ist das Goldband starken mechanischen Belastungen nicht gewachsen.
Neben den Goldband gibt es aber noch weitere Washi-Tapes, die genau da zum Einsatz kommen, wo das Goldband an seine Grenzen stößt.
Faserverstärkte Abklebebänder im Außenbereich
Seit einigen Jahren machen sich weitere Papierträgerklebebänder auf dem Markt bewährt. Die faserverstärkten Washi-Tapes eignen sich durch ihre besonderen Eigenschaften für viele Spezialanwendungen und auch besonders für den Außeneinsatz.
Der Papierträger dieser Klebebänder ist mit Fasern durchzogen, welche das Band reißfest und besonders widerstandsfähig machen. Auch bei sehr dicken Anstrichen oder sogar Mehrfachanstrich ermöglicht das ein einfaches Abziehen ohne Einreißen. Eine Spezialbeschichtung macht die FineLineTapes besonders Wasser- und UV-resistent. Die erhöhte Klebkraft sorgt dafür, dass die Klebebänder auch auf rauen und teilweise sogar leicht feuchten Untergründen gut haften. Je nach Anwendungsbereich eignen sich hier die faserverstärkten FineLineTapes in den Varianten Rot, Orange oder Blau.
PVC-Klebebänder im Außenbereich
Bei Gipser- und Putzerarbeiten auf glatten Untergründen werden im Außenbereich PVC-Klebebänder mit UV-Beständigkeit eingesetzt. Die Abdeckbänder bestehen aus einem Träger aus Weich-PVC, welcher mit einem Naturkautschukkleber versehen ist. Sie sind dadurch besonders weich und schmiegen sich gut an den Untergrund an. Ein weiterer Vorteil von PVC Putzband ist seine Beständigkeit gegen Wasser, Öle und Verdünner.
Gewebeklebebänder im Außenbereich
Gewebeklebebänder werden überall dort angewendet, wo das Band einer hohen mechanischen Belastung standhalten muss. Sie kommen häufig beim Gipsen und Verputzen zum Einsatz und sind dann gefragt, wenn auf unebenen Untergründen abgeklebt wird und eine hohe Beanspruchbarkeit gefragt ist. Durch ihr Gewebe aus textilen Materialien oder besonders reißfesten Kunststoffen sind Gewebebänder besonders strapazierfähig und können auf einer Vielzahl von Untergründen angewendet werden. Hierbei wird grundsätzlich zwischen Stein-Gewebe-Klebebändern und Putz-Gewebebändern unterschieden.
Stein-Gewebebänder werden auf stark rauen und sandigen Untergründen eingesetzt. Sie eignen sich zum Beispiel bei Außenarbeiten auf Mauerwerk, Asphalt, Sandstein, oder Steinsimsen.
Putz-Gewebebänder werden auf leicht unebenen, glatten Oberflächen eingesetzt. Wie der Name schon sagt, kommen sie auf Putz, aber auch beispielsweise auf glatten Steinsimsen zum Einsatz.
Besondere Vorsicht ist bei Fenstern geboten. Gerade bei Gewebeklebebändern kann der Klebstoff mit dem Kunststoff reagieren und zu unschönen Verfärbungen führen. Bei Holzfenstern können durch die starke Klebkraft Beschädigungen der Oberfläche entstehen. Es empfiehlt sich daher auf Fensterrahmen- und Leibungen unter dem Gewebeband ein Goldband vorzukleben. Für Abdeckarbeiten mit Folie gibt es hierfür auch schon fertige Kombi-Masker, die die Stärken beider Klebebänder verknüpfen. Der Kombi-Masker besteht aus einem blauen Gewebe-Masker kombiniert mit Goldband. Somit können zwei Arbeitsschritte in einem zusammengefasst und Zeit beim Abkleben gespart werden.
Die drei hauptsächlichen Einsatzgebiete beim Abkleben im Außenbereich
Bei Abklebearbeiten im Freien wird zwischen drei Hauptarbeitsfeldern unterschieden, für die unterschiedliche Klebebänder geeignet sind:
- Lackieren und Streichen
Alle Klebebänder mit Papierträger (Gold, Orange, Rot, Blau) - Leichte Anputzarbeiten/Auftrag faserverstärkter Anstriche
Faserverstärkte Klebebänder auf Papierträger (Orange, Rot, Blau) - Grobe Verputz- und Gipsarbeiten
PVC-Klebebänder und Gewebeklebebänder (ggfs. in Kombination mit Goldband)
Vorsicht ist geboten: Die häufigsten Fehler beim Abkleben
Ein Band für alles
Die Auswahl an Klebebändern ist groß und verwirrend. Wie schön wäre es, wenn man einfach ein Klebeband für alle Anwendungen einsetzen könnte. Auch wenn dem Goldband oft die Eigenschaft der „eierlegenden Wollmilchsau“ nachgesagt wird, ist es in der Praxis aber so, dass gerade für extreme Einsatzgebiete speziell zugeschnittene Klebebänder besser geeignet sind. Damit man beim Abkleben im Außenbereich also kein böses Erwachen hat, lohnt sich die Auseinandersetzung mit den Alternativen. Problemen wie Einreißen oder Rückstände kann so vorgebeugt werden.
Falsche Lagerung
Klebebänder sind nicht unbegrenzt haltbar und sie sind anfällig für extreme Witterungen. Sowohl Kälte als auch Hitze sowie hohe Luftfeuchtigkeit können sich negativ auf die Klebkraft auswirken. Abklebebänder sollten daher immer kühl und trocken gelagert werden. Abzuraten ist von einer längeren Lagerung im Fahrzeug, wo die Bänder im Sommer extremer Hitze, im Winter extremer Kälte ausgesetzt sind.
Falsches Abziehen
Gerades Abziehen in einem 90-Grad-Winkel führt schnell zum Ein- bzw. Abreißen des Klebebandes, und zwar immer genau am Ansatz des Farbauftrages. Durch Diagonales Abziehen in einem flachen Winkel wird die Zugbreite vergrößert. Die Kraft verteilt sich auf eine größere Fläche und dem Einreißen wird vorgebeugt.
Keine Probeklebung
Jeder Untergrund bringt seine eigenen Eigenschaften mit. Kunststofffenster ist nicht gleich Kunststofffenster und Naturstein ist nicht gleich Naturstein. Damit sichergestellt ist, dass das Klebeband auf der Oberfläche keine Verfärbungen oder Rückstände hinterlässt, sollte im Vorfeld immer eine Probeklebung an einer nicht einsehbaren Stelle erfolgen.
Fazit
Auch für den Außenbereich gibt es für jeden Untergrund und jede Anwendung das richtige Abklebeband. Wer sein Klebeband richtig auswählt, lagert und abzieht, hat bei seiner Arbeit im Außenbereich quasi schon die halbe Miete.
Alle Klebebänder finden Sie natürlich bei uns im eberSHOP
FineLineTapes
Das klassische Goldband aber auch verschiedene faserverstärkte Washi-Tapes für Spezialanwendungen gibt es bei uns.
PVC-Bänder
Klebebänder für Gipser- und Putzerarbeiten auf glatten Untergründen im Außenbereich finden Sie bei uns.
Gewebebänder
Im eberSHOP haben wir für Sie eine Auswahl an Gewebeklebebändern zur Anwendung auf verschiedenen Untergründen.