Die Pinsel-Produktion erfolgt entweder vollautomatisch, ausschließlich per Handarbeit oder in einer Kombination aus beidem. Jeder Herstellungsprozess hat seine Vorteile. Die Produktion umfasst unterschiedliche Schritte. Je nachdem, welcher Pinsel produziert wird, variieren diese Schritte unterschiedlich stark. Im letzten Teil unserer Pinselkunde-Serie schauen wir uns die Pinsel-Produktion genauer an.
Grundlegender Ablauf der Pinsel-Herstellung
Der grundlegende Ablauf des Produktionsprozesses ist fast immer derselbe: Im ersten Schritt werden die Borsten-, Haar- oder Faserbündel gerüttelt oder geklopft. Dadurch liegen sie Wurzel an Wurzel. Anschließend trennt man die richtige Menge vom Bündel ab, legt sie in die Verbindung ein und kittet sie zum Schluss fest. Danach wird der Stiel mit dem Kopf verbunden. Zum Schluss wird der fertige Pinsel verpackt. Bei einigen Pinseln kommen Zwischenschritte wie das Einsetzen eines Einlegers (z.B. bei flachen Lackierpinseln) oder das Binden des Fadenvorbandes (beim Ringpinsel) hinzu. Zusätzlich kann der Pinselstiel am Ende mit Logo und Pinselgröße sowie weiteren Attributen gestempelt werden.
Fertigung von Hand – für professionelle und hochwertige Pinsel
Bei der Pinselfertigung von Hand handelt es sich um ein traditionsreiches Handwerk. Dabei werden alle Schritte der Fertigung händisch ohne Zuhilfenahme von Maschinen durchgeführt. Das erfordert ein hohes Maß an Erfahrung. Denn die zu verwendenden Mengen des Besatzes müssen vom Pinselmacher so exakt wie möglich abgemessen werden. Bei einem zu kleinen Faserbündel läuft die verwendete Kittmasse möglicherweise zu weit in die Spitzen. Bei einer zu großen Fasermenge wird das Bündel zu dicht und der Kitt dringt nicht tief genug ein. Die Folge: Der Besatz ist nicht fest genug fixiert und der Pinsel haart.
Handfertigung gilt – gerade bei Pinseln – als Qualitätsmerkmal. Diese Pinsel werden sorgfältiger produziert werden als massengefertigte Ware. Kleinere Fehler können leicht bzw. überhaupt korrigiert werden. Außerdem findet bereits während der Herstellung des Pinsels eine laufende Qualitätskontrolle statt. Solche qualitativ äußerst hochwertigen Pinsel genügen besonderen und hohen Ansprüchen, wie zum Beispiel denen des professionellen Handwerks.
Automatische Fertigung – wenn es auf große Stückzahlen ankommt
In den letzten Jahrzehnten haben (komplett) maschinell produzierte Pinsel nach und nach einen immer größeren Teil des Marktes eingenommen. Diese Pinsel setzen meistens mehr auf Quantität. Die Qualität bleibt bei dieser Produktionsform oft auf der Strecke bleibt. Die Produkte werden nicht während, sondern erst nach der Herstellung oder einzelnen Schritten auf Fehler geprüft. Dann ist es aber schon zu spät: entstandene Fehler können dann nicht mehr korrigiert werden. Ein anderer Grund dafür sind oft die qualitativ nicht so wertigen Rohstoffe, die häufig in der preisgetriebenen Automatenfertigung eingesetzt werden. Trotzdem hat die maschinelle bzw. automatische Fertigung einen großen Vorteil: die geringen Stückkosten bei großen Produktionsmengen.
Teilautomatisierte Fertigung
Die teilautomatisierte Fertigung vereint beide oben genannten Fertigungsweisen. Dabei gibt es unterschiedliche Varianten:
- Automatengestützte manuelle Produktion: Der Pinselmacher erhält Unterstützung von Maschinen. Die meiste Arbeit der Fertigung erfolgt von Hand.
- Automatenfertigung mit händischen Teilschritten: Komplette Arbeitsschritte laufen automatisch und werden durch händische Prozesse unterstützt.
Die teilautomatisierte Fertigung stellt einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Quantität dar.
Fazit
In der Pinsel-Produktion gibt es verschiedene Herstellungsweisen. Der grundsätzliche Ablauf ist meistens bei allen gleich. Entscheidend für die Fertigungsarten ist, ob eine hohe Qualität oder eine große Stückzahl bei vergleichsweise niedrigen Kosten im Vordergrund steht. Je nach dem, werden die Pinsel dann entweder in Handarbeit, vollautomatisiert oder teilautomatisiert gefertigt.