Pinsel, wie wir sie heute kennen, haben einen langen Weg hinter sich. Angefangen mit einfachen Pinseln aus Röhrenknochen und Tierhaar, folgt der moderne Malerpinsel zwar auch einem schlichten, aber immer gleichen Aufbau. In Teil 2 unserer Pinselkunde-Serie zeigen wir, aus welchen Pinsel-Bestandteilen ein moderner Pinsel besteht.

Lackierpinsel mit rotbraunem Besatz aus Chinaborsten zeigt die klassischen Pinsel-Bestandteile: Kopf, Verbindungselement und Stiel

Die Geschichte des Pinsels haben wir schon näher betrachtet und festgestellt: Angefangen hat alles ganz einfach: Früher bestanden Pinsel hauptsächlich aus Knochen mit eingesetzten Tierhaaren oder Borsten. Auch moderne Pinsel sehen ihren Vorfahren noch ähnlich. Trotzdem hat sich in der Pinsel-Produktion und beim Pinsel-Aufbau inzwischen einiges verändert. Grundsätzlich ist der Aufbau aber immer gleich: Ein Pinsel besteht primär aus einem Stiel und einem Kopf. Der Kopf lässt sich weiter in den Besatz und ein Verbindungselement einteilen. Je nach Ausprägung der einzelnen Pinsel-Bestandteile ergeben sich unterschiedlich geformte Pinselvarianten für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche.

Von flach bis rund: Verschiedene Pinselköpfe

Pinsel-Bestandteil Kopf: Verschiedene Arten von Pinsel-Köpfen - flache und runde Köpfe in unterschiedlichen Größen

Ein Pinselkopf ist in seiner Form entweder flach oder rund aufgeprägt. Die Form wird durch das Verbindungselement vorgegeben. Steckt der Besatz in einem Ring, ergibt sich eine runde Kopfform. Bei flachen Blechen oder Zwingen formt er sich flach.

Die Besatzarten lassen sich generell in synthetische und natürliche Materialien, sowie eine Mischung aus beidem einteilen. Einige Pinsel werden am unteren Ende des Kopfes mit einem Einleger wie zum Beispiel einem Stück Kork oder einem Pappstreifen versehen. Dadurch entsteht zum Beispiel bei Malerpinseln eine Farbkammer, in der sich die Farbe sammelt. Beim Streichvorgang wird die Farbe kontinuierlich abgegeben. Deshalb wird der Pinsel nicht mehr so oft eingetaucht. Eine Besonderheit von Ringpinselköpfen ist der Fadenvorband, welcher oberhalb des Rings um den Besatz gebunden ist.

Liegen gut in der Hand: Pinselstiele in verschiedenen Formen

Pinsel-Bestandteil Stiel: Verschiedene Pinselstiele aus rohem Holz in unterschiedlichen Formen und Größen

Pinselstiele werden aus rohem bzw. behandeltem Holz oder Kunststoff gefertigt. Rohes Holz liegt auch bei längeren Streicharbeiten besser in der Hand und hat eine höhere Griffigkeit. Behandelte Stiele sind gewachst, lackiert oder lasiert. Sie haben eine glattere Oberflächenstruktur als die rohen Modelle und sind dadurch vor Feuchtigkeit geschützt. Pinselstiele sind entweder rund oder flach gearbeitet, wobei die einzelnen Formen stark variieren können.

Fazit

Die Pinsel vor über zehntausend Jahren und unsere Pinsel von heute haben einige Gemeinsamkeiten. Damals wie heute sind die klassischen Pinsel-Bestandteile der Stiel und ein Kopf mit Besatz aus Haaren. Im Laufe der Zeit hat sich der Aufbau von Pinseln wie Malerpinseln trotzdem etwas verändert und an heutige Gegebenheiten angepasst. Dank verschiedener Besätze gibt es zum Beispiel eine Bandbreite an Spezialpinseln, die an heutige Einsatzbereiche perfekt angepasst sind.

In Teil 3 unserer Pinselkunde-Reihe erklären wir wieso der Besatz eine entscheidende Rolle für den Anwendungsbereich spielt.

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